Eitrige Wunde – Was tun, wenn sich die Wunde entzündet?

Das Wichtigste auf einen Blick:

Inhaltsverzeichnis

Eitrige Wunde

Eine Wunde, die eitert, macht vielen Menschen Angst – und das zu Recht. Denn Eiter ist fast immer ein Zeichen für eine Infektion. Doch woran erkennen Sie eine eitrige Wunde? Was ist der Unterschied zu einem harmlosen Wundbelag wie Fibrin? Und wie können Sie die Wunde richtig behandeln?

In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, wenn Ihre Wunde gelblich aussieht oder sich verändert!

Der Unterschied: Akute vs. chronische Wunden

Bevor wir ins Thema einsteigen, ist ein Punkt ganz wichtig: Nicht jede Wunde ist gleich – und das hat auch Einfluss darauf, ob sie eitert oder nicht.

  • Akute Wunden entstehen plötzlich – etwa durch einen Schnitt, eine Schürfung oder eine OP. Wenn du sie gut versorgt werden, heilen sie meist innerhalb weniger Tage bis Wochen ab.
  • Chronische Wunden bleiben über längere Zeit offen – oft über Wochen oder Monate. Sie entstehen zum Beispiel bei Durchblutungsstörungen, Diabetes oder durch dauerhaften Druck, wie beim Dekubitus.

Und jetzt der wichtige Punkt: Chronische Wunden haben oft einen Belag – das sogenannte Fibrin. Dieser helle, gelbliche Belag ist kein Eiter, sondern ein normales Heilungszeichen. Während einer professionellen Wundversorgung wird dieser Belag entfernt, damit die Heilung nicht gestört wird. Wenn die Wunde aber zusätzlich warm wird, schmerzt oder unangenehm riecht – dann ist Eiter im Spiel. Und das ist bei chronischen Wunden fast immer ein Notfall!

Was ist Eiter – und wann ist er gefährlich?

Eiter ist eine gelblich-grünliche Flüssigkeit, die entsteht, wenn der Körper eine Infektion bekämpft. Er besteht aus abgestorbenen Zellen, Bakterien und Abwehrstoffen – sozusagen Müll, den dein Körper loswerden will.

Wenn Eiter aus Ihrer Wunde kommt, heißt das: Da ist etwas nicht in Ordnung. Es haben sich Keime in der Wunde ausgebreitet, die dringend behandelt werden müssen.

Eiter oder Fibrinbelag? So erkennen Sie den Unterschied!

Viele Betroffene sind unsicher: Was ist normal – und was nicht? Hier eine kleine Orientierungshilfe:

fibrin vs eiter

Wenn Sie sich nicht sicher sind: Lieber abklären lassen – besonders bei chronischen Wunden mit Diabetes oder Durchblutungsstörung kann eine Infektion gefährlich werden.

Fibrinbelag

 Ursachen: Warum eitert eine Wunde?

Es gibt viele Gründe, warum eine Wunde eitrig wird:

  • Bakterien: Meist sind es Keime wie Staphylokokken oder Streptokokken, die sich in der Wunde vermehren.
  • Fremdkörper: Splitter, Haare, Schmutzreste – sie behindern die Heilung und lösen Entzündungen aus.
  • Trockene Wundversorgung: Wenn eine Wunde austrocknet, kann die Schutzfunktion der Haut gestört werden.
  • Mangelnde Durchblutung: Ohne Sauerstoff und Nährstoffe heilt die Haut schlechter. Besonders kritisch bei Diabetes oder Durchblutungsstörungen.
  • Schlechte Hygiene: Kratzen, verunreinigte Pflaster oder ungewaschene Hände erhöhen das Infektionsrisiko.

Symptome: Woran erkenne ich eine eitrige Wunde?

Achten Sie auf diese Warnzeichen:

  • Die Wunde wird heiß, rot und schmerzt mehr als vorher
  • Es tritt gelblicher oder grünlicher Eiter aus
  • Die Haut ist geschwollen und spannt
  • Die Wunde riecht unangenehm
  • Sie bekommen Fieber oder fühlen sich allgemein schlapp

In diesen Fällen gilt: Sofort zum Arzt oder zum Wundexperten beispielsweise von medical Wundmanagement gehen. Besonders bei chronischen Wunden kann sich eine Infektion rasch verschlimmern!

Behandlung: Was tun bei Eiter in der Wunde?

Sobald sich Eiter bildet, ist schnelles Handeln gefragt. Doch es macht einen Unterschied, ob die eitrige Wunde neu entstanden (akut) ist – oder ob sie schon länger besteht (chronisch). Denn eine entzündete chronische Wunde ist immer ein medizinischer Notfall.

Wunde reinigen

Ganz gleich ob akut oder chronisch: Die Wunde sollte vorsichtig gereinigt werden.

  • Benutze sterile Kochsalzlösung oder eine spezielle Wundspüllösung.
  • Wichtig: Verzichten Sie auf aggressive Mittel wie Alkohol oder Wasserstoffperoxid – sie reizen das Gewebe und können die Heilung verschlechtern.

Eiter entfernen

  • Bei kleineren akuten Wunden kann der Eiter vorsichtig mit einer sterilen Kompresse abgetupft werden.
  • Vorsicht bei chronischen Wunden: Hier darf nie selbst „herumgedrückt“ werden. Der Eiter muss durch Fachpersonal entfernt werden – zum Beispiel bei einem Wundzentrum oder Arzt.

Wenn sich ein Abszess gebildet hat oder die Wunde stark geschwollen ist, muss sie ärztlich eröffnet und professionell versorgt werden.

Antiseptisch behandeln

  • Nutzen Sie keimabtötende Lösungen wie Octenidin oder Povidon-Iod, um die Wunde zu desinfizieren.
  • Antibakterielle Wundauflagen mit Silber oder medizinischem Honig können helfen, die Keime zu bekämpfen und die Heilung zu fördern – besonders bei chronischen Wunden.

Die passende Wundauflage wählen

Die Wahl der Wundauflage hängt vom Zustand und der Menge der Wundflüssigkeit ab:

  • Schaumverbände saugen überschüssige Flüssigkeit gut auf – ideal bei akuten Wunden, die stark nässen.
  • Alginate eignen sich bei Wunden mit viel Eiter oder Exsudat.
  • Bei chronisch infizierten Wunden sind unterstützende Wundauflagen mit Silber besonders wichtig – sie helfen, die Bakterienlast zu senken.

Lassen Sie sich dabei unbedingt von einem Wundmanager oder einer medizinischen Fachkraft beraten – gerade bei chronischen oder langwierigen Wunden.

Arztbesuch – nicht aufschieben!

Eitrige Wunden gehören in ärztliche Hände. Je früher die Infektion erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

  • Bei einer akuten Wunde, die sich entzündet, kann manchmal schon eine lokale Behandlung ausreichen.
  • Eine chronische Wunde mit Eiterbildung ist immer ein Notfall. Hier besteht das Risiko, dass sich die Infektion im Körper ausbreitet. Es kann zu einer Sepsis (Blutvergiftung) kommen.


In vielen Fällen ist zusätzlich ein Antibiotikum nötig – entweder als Salbe oder Tablette. Das entscheidet dein Arzt oder Pflegefachpersonal.

Eitrige Wunde bei chronischer Grunderkrankung

Wenn Sie z. B. an einem diabetischen Fußsyndrom oder an einem offenen Bein (Ulcus cruris) leiden, kann Eiter in der Wunde ein ernstes Warnzeichen sein. In diesen Fällen:

  • Nicht abwarten – schnell handeln!
  • Infektion immer ernst nehmen – bei Menschen mit chronischen Erkrankungen kann sie sich rasch ausbreiten.
  • Wundexperten einbeziehen – sie können die Versorgung anpassen.

So kann vorgebeugt werden

  • Vor dem Verbandswechsel immer die Hände waschen.
  • Sterile Materialien verwenden.
  • Achten Sie auf Anzeichen einer Entzündung – lieber einmal zu oft nachfragen.
  • Pflegen Sie die Haut rund um die Wunde regelmäßig, damit sie nicht einreißt.
  • Bei Diabetes oder Durchblutungsstörungen: Regelmäßige Kontrolle der Füße oder Beine – auch ohne sichtbare Verletzung.

Fazit: Eiter ist ein Alarmsignal

Wenn Ihre Wunde Eiter bildet, ist das ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt. Je früher gehandelt wird, desto besser können Komplikationen vermieden werden. Besonders bei chronischen Wunden ist es wichtig, Fibrinbeläge von echtem Eiter zu unterscheiden – und bei Verdacht auf Infektion direkt zu reagieren.

Wir bei medical Wundmanagement unterstützen Sie bei der Versorgung chronischer Wunden und stehen Ihnen bei Rückfragen gerne zur Verfügung!

Eiter entsteht, wenn der Körper eine Infektion bekämpft. Er setzt sich aus weißen Blutkörperchen, abgestorbenen Geweberesten und Bakterien zusammen. Häufig sind Keime wie Staphylococcus aureus für die Infektion verantwortlich.

Typische Anzeichen sind Rötung, Schwellung, Wärme, starke Schmerzen und eine vermehrte Absonderung von gelblichem oder grünlichem Eiter. Wenn die Wunde zudem unangenehm riecht oder du Fieber bekommst, solltest du dringend einen Arzt aufsuchen.

Reinige die Wunde vorsichtig mit steriler Kochsalzlösung oder einem milden Wunddesinfektionsmittel. Verwende antiseptische Wundauflagen und wechsle sie regelmäßig. Falls sich die Symptome verschlimmern, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Ja, wenn sie nicht richtig behandelt wird. Unbehandelte Infektionen können sich im Körper ausbreiten und zu ernsthaften Komplikationen wie einer Blutvergiftung (Sepsis) oder einer Gewebezerstörung führen.

Schaumstoffverbände und Alginate sind besonders saugfähig und helfen, überschüssigen Eiter zu entfernen. Silberhaltige Wundauflagen oder antiseptische Gele können helfen, Bakterien zu bekämpfen und die Heilung zu unterstützen.

Nein, das kann die Infektion verschlimmern und Bakterien tiefer ins Gewebe drücken. Falls sich viel Eiter angesammelt hat, sollte die Wunde von einem Arzt geöffnet und gereinigt werden.

Wenn die Wunde stark schmerzt, sich die Rötung ausbreitet, viel Eiter austritt, Fieber auftritt oder du dich allgemein unwohl fühlst, solltest du sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Achte auf eine gute Wundhygiene, reinige jede Verletzung gründlich und bedecke sie mit einer sterilen Wundauflage. Kratze nicht an der Wunde, um eine Infektion zu vermeiden. Eine gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützen zudem die Wundheilung.

Fibrin sieht oft wie ein gelblich-weißer Belag aus, ist aber Teil des natürlichen Heilungsprozesses – vor allem bei chronischen Wunden. Eiter dagegen ist meist grünlich-gelb, zähflüssig und tritt in größeren Mengen aus. Wenn die Wunde stark riecht, pocht, warm ist oder du Fieber bekommst, ist es wahrscheinlich kein harmloser Belag mehr – sondern eine Infektion. In dem Fall solltest du sofort ärztlichen Rat einholen.