
Sie haben eine Wunde, die einfach nicht zur Ruhe kommt? Vielleicht wird sie rot, fühlt sich warm an oder tut plötzlich mehr weh? Dann fragen Sie sich sicher: Ist meine Wunde entzündet?
Hier erfahren Sie, woran eine Entzündung erkannt werden kann, was dahinterstecken kann, was Sie tun können, damit die Haut wieder gesund wird und wie medical Wundmanagement Sie dabei unterstützen kann.
Akute oder chronische Wunde –der Unterschied
Bevor wir loslegen, ein kurzer Überblick:
Nicht jede Wunde ist gleich – und das beeinflusst auch, wie schnell sie heilt oder ob sie sich leicht entzündet.
Akute Wunden entstehen z. B. durch einen Schnitt, eine Schürfung oder eine OP. Sie heilen meist innerhalb von 1 bis 3 Wochen – vorausgesetzt, alles läuft gut.
Chronische Wunden hingegen bleiben über längere Zeit offen, oft über Wochen oder Monate. Das passiert häufig bei Erkrankungen wie:
- Diabetes (z. B. beim diabetischen Fuß)
- Durchblutungsstörungen (z. B. beim Ulcus cruris)
- Druckgeschwüren (Dekubitus)
Chronische Wunden haben ein höheres Risiko, sich zu entzünden. Deshalb ist hier besonders viel Aufmerksamkeit gefragt!
Woran erkennen Sie eine entzündete Wunde?
Jede Wunde sieht am Anfang etwas gereizt aus. Aber wenn diese Symptome dazukommen, sollte genauer hingeschaut werden:
- Rötung, die größer wird oder sich ausbreitet
- Schwellung – das Gewebe um die Wunde fühlt sich prall an
- Wärme – der Bereich um die Wunde ist auffällig warm
- Schmerzen, die stärker werden oder plötzlich auftreten
- Mehr Flüssigkeit – besonders wenn sie trüb, gelblich oder dick ist
- Eiter oder unangenehmer Geruch
- Fieber oder geschwollene Lymphknoten (z. B. in der Leiste)
Wenn Sie solche Anzeichen bemerken, sollten Sie die Wunde möglichst bald ärztlich oder von einem Wundmanager überprüfen lassen.
Warum entzündet sich eine Wunde?
Eine Entzündung ist eine Reaktion deines Körpers. Er versucht, Keime loszuwerden – also ist eine gewisse Reaktion sogar normal. Problematisch wird es, wenn der Körper dabei überfordert ist oder wenn die Wunde durch äußere Faktoren zusätzlich gereizt wird.
Häufige Ursachen:
- Bakterien
Bakterien gelangen z. B. durch Schmutz, Kratzen oder mangelnde Hygiene in die Wunde. Vor allem bei offenen, schlecht heilenden oder feuchten Wunden vermehren sie sich besonders leicht.
- Schlechte Durchblutung
Wenn die Wunde nicht gut durchblutet ist, heilt sie langsamer – Keime haben es dann leichter. Das tritt häufig bei älteren Menschen oder bei Gefäßerkrankungen auf.
- Schwaches Immunsystem
Der Körper kann Infektionen schlechter abwehren, wenn Sie z. B. Diabetes haben, älter sind oder Medikamente wie Cortison einnehmen.
- Falsche Wundpflege
Zu trockene Wundversorgung, das falsche Pflaster oder eine allergische Reaktion auf Salben – all das kann die Haut zusätzlich reizen und eine Entzündung fördern.
Was tun, wenn die Wunde entzündet ist?
- Wunde vorsichtig reinigen
Spülen Sie die Wunde mit steriler Kochsalzlösung oder einer milden Wundspüllösung aus.
Bitte kein Alkohol oder Wasserstoffperoxid – das schadet dem Gewebe.
- Antiseptische Behandlung
Setzen Sie auf keimabtötende Lösungen, z. B.:
- Octenisept (Octenidin)
- Betaisodona (Povidon-Iod)
Diese Mittel helfen, Keime zu reduzieren – ohne das Gewebe anzugreifen.
- Unterstützende Wundauflage wählen
Wenn die Wunde entzündet ist, braucht sie besondere Unterstützung – und das beginnt mit der richtigen Wundauflage. Ziel ist es, die Wunde zu beruhigen, vor weiterer Reizung zu schützen und gleichzeitig überschüssige Flüssigkeit aufzunehmen.
Je nach Wunde kann das ganz unterschiedlich aussehen:
- Schaumverbände eignen sich gut, wenn die Wunde viel nässt
- Hydroaktive Wundauflagen schaffen ein feuchtes Milieu, das die Heilung unterstützt, ohne die Wunde aufzuweichen
- Silberhaltige Wundauflagen kommen dann zum Einsatz, wenn Keime eine Rolle spielen
Wann machen Silberprodukte Sinn?
Silberhaltige Wundauflagen sind keine Allzwecklösung, können aber bei bakteriell belasteten oder kritisch kolonisierten Wunden sehr hilfreich sein. Das Silber wirkt direkt im Wundbereich antibakteriell, ohne den Körper insgesamt zu belasten. So kann es dabei helfen, eine beginnende Infektion zu kontrollieren oder die Keimzahl in der Wunde zu reduzieren – ein wichtiger Schritt, um die Heilung wieder in Gang zu bringen.
Wichtig ist: Nicht jede nässende oder entzündete Wunde braucht automatisch Silber. In der richtigen Situation, gezielt eingesetzt und gut abgestimmt auf den Wundverlauf, kann es aber eine wertvolle Unterstützung sein. Ihr Wundmanager entscheidet gemeinsam mit Ihnen, ob und wann eine silberhaltige Auflage sinnvoll ist.
- Die Haut drumherum schützen
Wenn die Haut um die Wunde durch Flüssigkeit aufgeweicht ist, hilft eine Schutzcreme oder ein Barrierefilm. So bleibt die Haut stabil und geschützt.
- Ernährung beachten!
Der Körper braucht „Baumaterial“, um Wunden zu heilen. Besonders wichtig sind:
- Eiweiß (z. B. aus Fisch, Hülsenfrüchten)
- Vitamin C (Paprika, Zitrusfrüchte)
- Zink (Haferflocken, Nüsse)
- Vitamin D (bei Mangel über Präparate möglich)
Und: Genug trinken – Flüssigkeit ist für die Zellregeneration wichtig!
Wunde entzündet – Wann sollte man zum Arzt?
Wenn eines dieser Warnzeichen bemerkt werden, ist es höchste Zeit für ärztlichen Rat:
- Die Wunde wird schlimmer, nicht besser
- Fieber, Sie fühlen sich abgeschlagen
- Es tritt Eiter oder übel riechendes Sekret aus
- Die Rötung breitet sich aus
- Du hast pochende Schmerzen oder geschwollene Lymphknoten
Diese Symptome können auf eine schwere Infektion hinweisen – im schlimmsten Fall droht eine Blutvergiftung. Daher bitte nicht warten und einen Arzt aufsuchen!
Fazit: Bei einer entzündeten Wunde zählt schnelles Handeln
Ob akute Schürfwunde oder chronisches Ulcus – jede Wunde kann sich entzünden. Wichtig ist, die Warnzeichen früh zu erkennen und schnell zu reagieren!
Beachten:
- Rötung, Schwellung, Eiter = Alarmzeichen
- Wunde sauber halten, nicht austrocknen lassen
- Auf richtige Ernährung und Pflege achten
- Und bei Unsicherheit: lieber einmal mehr zum Arzt oder Wundmanager!
Wir bei medical Wundmanagement unterstützen mit Wissen, Erfahrung und praktischen Tipps – damit Ihre Wunde die besten Chancen auf Heilung hat. ´
Wenn die Wunde stark gerötet, geschwollen oder warm ist, Eiter absondert oder unangenehm riecht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch anhaltende Schmerzen, Fieber oder eine Schwellung der Lymphknoten können auf eine schwerere Infektion hindeuten.
Ja, eine leichte Rötung ist oft Teil des Heilungsprozesses. Wenn die Rötung jedoch größer wird oder sich ausbreitet, kann das ein Anzeichen für eine Entzündung sein.
Eine entzündete Wunde sollte nicht austrocknen. Moderne Wundauflagen sorgen für ein feuchtes Heilungsmilieu, das Infektionen vorbeugt und die Heilung beschleunigt.
In manchen Fällen heilt eine leichte Entzündung von selbst, wenn das Immunsystem stark genug ist. Bei Anzeichen einer Infektion ist jedoch eine gezielte Behandlung notwendig, um Komplikationen zu vermeiden.
Medizinischer Honig oder antiseptische Lösungen können helfen, aber Hausmittel wie Zahnpasta oder Alkohol sind nicht empfehlenswert, da sie die Haut reizen und die Wundheilung verzögern können.