Diabetischer Fuß Wundversorgung

Das wichtigste auf einen Blick:

Inhaltsverzeichnis

Diabetischer Fuß

Hört man vom diabetischen Fußsyndrom, so kommen besonders bei Menschen, die bereits an Diabetes mellitus erkrankt sind, viele Fragen und Sorgen auf. Im Folgenden wird eingehend erörtert, wie man dem diabetischen Fußsyndrom vorbeugen und es behandeln kann.

Natürlich gibt es wie bei den meisten Krankheiten auch schwerwiegende Verläufe, doch mit der richtigen Behandlung und Prävention kann dem gut entgegengewirkt werden. Um zudem vorweg bereits die Angst zu nehmen: 

Zwar spricht man davon, dass ein diabetisches Fußsyndrom im späteren Verlauf eines Diabetes mellitus auftritt, damit ist jedoch nicht gemeint, dass es zwangsläufig vorkommt. Die Eventualität für einen diabetischen Fuß ist in früheren Stadien eines Diabetes mellitus eher gering, denn bei guter Vorsorge kann man komplett vom diabetischen Fußsyndrom verschont bleiben oder nur einen schwachen Verlauf erleiden.

Dennoch gibt es Maßnahmen, die man beachten sollte, sodass sich eine solche Erkrankung nicht entwickelt oder einen milden Verlauf annimmt. Mit guter ärztlicher Unterstützung kann Abhilfe geschaffen werden.

Diabetisches Fußsyndrom: Definition

Das diabetische Fußsyndrom (DFS) beschreibt Veränderungen an den Füßen, die durch die chronische Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus entstehen. Das heißt, es ist lediglich ein Sammelbegriff für verschiedene Krankheiten, die unter diesem Begriff zusammengefasst werden. 


Wie entsteht ein DFS?

Dauerhaft hohe Blutzuckerwerte führen zu Schäden an den Gefäß-, Nerven- und Organsystemen. Wenn der Blutzucker nicht gut eingestellt und daher dauerhaft zu hoch ist, lagern sich – sehr vereinfacht dargestellt – die im Blut vorhandenen „Zuckermoleküle“ in den Strukturen des Körpers ab. Ganz typisch hierfür sind die feinen Gefäße im Bereich des Auges und an den Füßen. Es können Nerven, aber auch die Arterien betroffen sein. Wenn die Nerven im Fuß betroffen sind, führt dies zu Nervenschäden. 

Kleinere Verletzungen und Fußfehlstellungen werden dann nicht mehr wahrgenommen und Betroffene erkennen seltener Veränderungen an ihrem Fuß. Infolgedessen können sich sogenannte Fußläsionen als Wunden manifestieren, weshalb eine regelmäßige eigene sowie ärztliche Kontrolle der Füße und eine zielgerichtete Wundversorgung und Dokumentation des Heilungsverlaufs maßgeblich entscheidend für die Prävention eines schwerwiegenden Verlaufes sind.



Da aber häufig auch noch Durchblutungsstörungen hinzukommen, heilen die Wunden in der Regel nicht von alleine ab.

Die meisten Wunden bei Diabetikern entstehen durch Alltagsverletzungen wie beispielsweise Blasen, Verletzungen mit einem Hornhauthobel oder durch das Auftragen von Hornhautpflastern.

Da keine Schmerzen auftreten, werden diese Verletzungen so lange ausgehalten, bis sie sehr schlimm sind oder sich entzündet haben.


Sollten auch Sie unter einem DFS leiden, steht medical Wundmanagement Ihnen zur Seite mit regelmäßigen Wundvisiten, Wunddokumentation und vielem weiteren. Informieren Sie sich jetzt auf unserer Hauptseite.

Diabetischer Fuß: zusammengefasst

  1. Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte führen zu Gefäß- und Nervenschäden.
  2. Betroffene erkennen dadurch seltener krankhafte Veränderungen am Fuß.
  3. Fußläsionen (Verletzungen und Wunden am Fuß) werden oft nicht bemerkt und führen zu größeren Wunden.
  4. Regelmäßige Kontrolle ist unverzichtbar.
  5. Eine zielgerichtete Behandlung zusammen mit verschiedenen Experten (Arzt, Wundexperte, Podologe etc.) ist unerlässlich.
Mögliches Aussehen eines diabetischen Fußsyndroms

Diabetischer Fuß – Auswirkungen für Betroffene

Wie bei allen Erkrankungen ist das Ausmaß der Auswirkungen auf den Alltag und im Allgemeinen stets abhängig vom Stadium der Krankheit. Wie gut der diabetische Fuß betreut wird, wie im Alltag damit umgegangen wird, hat maßgeblichen Einfluss auf den Verlauf; auch die Psyche und das soziale Umfeld spielen eine große Rolle.


Auswirkungen des diabetischen Fußes können dabei beispielsweise sein:

  • Einschränkungen im alltäglichen Leben durch die Beeinträchtigung in der Beweglichkeit wie z. B. wackliges Gehen
  • Schmerzen, Brennen oder Kältegefühl in den Beinen
  • bei schlimmen Wunden soziale Isolation durch Scham über Wundgeruch
  • im schlimmsten Fall sogar die Amputation des Fußes, um eine Ausbreitung der Infektion auf weitere Körperteile zu vermeiden. Letzteres ist jedoch nur im Endstadium der Fall; meist ist ein milderer Verlauf die Regel.

Wichtig ist vor allem darauf zu achten, dass die Blutzuckerwerte gut eingestellt sind. Eine regelmäßige Kontrolle ist unerlässlich – auch um eine optimale Wundversorgung zu garantieren.

medical Wundmanagement ist spezialisiert auf chronische Wunden und legt ein besonderes Augenmerk auf die Versorgung des diabetischen Fußsyndroms. Durch unsere modernen Verbandsmaterialien wird Flüssigkeit absorbiert, Geruch neutralisiert und eine druck- und damit schmerzverminderte Behandlung garantiert, sodass die Einschränkungen im Alltag so gering wie möglich sind und die Symptomatik optimal behandelt wird. Vor allem die Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Arzt und den anderen Professionen ist hier sehr wichtig.

Erste Symptome der Schädigung von Nerven

Das Hauptsymptom des diabetischen Fußes sind Nervenveränderungen. Um einen diabetischen Fuß zu behandeln und einen schnellen Heilungsprozess zu begünstigen, ist es maßgeblich, so frühzeitig wie möglich mit der Behandlung zu beginnen. Dafür gilt es auf gewisse Symptome zu achten, um mit geeigneten Therapiemaßnahmen zu beginnen. Wunden sind jedoch erst das fortgeschrittene Stadium.


Symptome drohender Nervenschädigungen, auch Polyneuropathie genannt, sind beispielsweise:

  • Unempfindlichkeit an den Füßen gegenüber Temperaturunterschieden und Schmerzen
  • zunehmende Trockenheit der Haut
  • immer häufiger auftretende Hornhaut an den Füßen
  • Taubheit oder starkes Kribbeln in den Füßen, als würden diese einschlafen
  • überwiegend nachts auftretendes Stechen oder Brennen in den Füßen
  • Fehlstellungen der Zehen zu sogenannten Krallenzehen
  • Schwellungen oder Rötungen an den Füßen
  • unzureichende Durchblutung der Füße, die zu blassen oder bläulichen Verfärbungen führen
  • Wunden an den Füßen, die sich durch Verletzungen oder Geschwüre zeigen

Da Schmerz und auch Druck bei einem diabetischen Fuß oftmals nur schwer wahrgenommen werden, ist es wichtig, beim Kauf von Schuhen stets darauf zu achten, dass diese gut sitzen und weder zu groß noch zu klein sind. Zudem sollten keine offenen Schuhe getragen werden (Sandalen), auch im Sommer nicht.

Außerdem sollten die Füße mit einem Spiegel regelmäßig auf Läsionen kontrolliert werden.

Diagnostik der Polyneuropathie

Wir kennen Stimmgabeln aus dem Musikunterricht. Man schlägt sie an, sie beginnen zu klingen, und man spürt die Vibration in der Hand, in der man sie hält. Vielleicht haben Sie das auch im Physikunterricht einmal ausgetestet und die Schwingungen der Gabel auf weitere Gegenstände übertragen. So wurde auch der Tisch in Schwingung versetzt und der Ton verstärkt.

Auch in der Medizin kann das genutzt werden. So kann man darüber beispielsweise auch testen, ob diese Schwingungen an den Fußsohlen der Patienten wahrgenommen werden. Man hält dabei die Stimmgabel an den Innenknöchel oder das Großzehengelenk und kann die Nervenreaktion bestimmen, um frühzeitig erste Hinweise auf ein diabetischen Fußsyndrom zu erschließen und rechtzeitig dagegen vorzugehen, um schlimmere Verläufe zu vermeiden. Man nennt das einen Test auf die Tiefensensibilität.


Weitere diagnostische Maßnahmen sind die Kontrolle der Reflexe an den Fußsehnen oder auch das Überprüfen des Gangbildes. Um die Sensibilität der Haut zu testen, kann man mit einem Wattebausch oder einem sogenannten Mono-Filament das Wahrnehmungsvermögen überprüfen. Das Empfinden für die Temperatur wird ebenfalls überprüft. Hierfür wird ein spezieller Stab verwendet, ein sogenannter Tip-Therm.

Allerdings erfordern diese Tests die Einschätzung des Patienten. Wenn ein Patient aufgrund seiner Krankheiten dazu nicht mehr in der Lage ist, kann man kein aussagekräftiges Ergebnis erhalten.

Diese diagnostischen Untersuchungen führt ihr Haus- oder Facharzt durch.

Diagnose diabetischer Fuß

Bei einer Diabeteserkrankung sollten Betroffene regelmäßig einen spezialisierten Arzt aufsuchen. Bei dieser Untersuchung werden in der Regel die Füße begutachtet. Dabei wird vor allem überprüft, ob gewisse Einrisse, Hornhaut, Verletzungen oder Pilzinfektionen oder auch Wunden vorliegen.

Wie bereits erwähnt ist das diabetische Fußsyndrom ein Oberbegriff für verschiedene Krankheiten am Fuß, die im Zusammenhang mit Diabetes stehen. Diese müssen einzeln überprüft werden.

Bei Verdacht auf eine Durchblutungsstörung werden im Anschluss weitere Untersuchungen angeordnet, damit die behandelnden Ärzte einen genauen Zustandsbericht über Ihre Blutgefäße erhalten, um daraufhin angemessen mit geeigneten Therapiemaßnahmen beginnen zu können.

Diabetischer Fuß: Frühstadium

Das Frühstadium vom diabetischen Fuß kann einerseits bei der regelmäßigen Routineuntersuchung beim Arzt festgestellt werden, zum anderen kann man auch selbst erste Anzeichen eines diabetischen Fußsyndroms erkennen.

Kommen wir zurück zum Stimmgabeltest und zum Ursprung des diabetischen Fußes. So haben wir gelernt, dass dieser überhaupt erst durch eine Schädigung der Nerven und Gefäße entsteht. Sicher ist Ihnen in der Nacht mal der Arm eingeschlafen, weil man zu lange auf der Seite lag. Manchmal ist man aufgewacht und hat sich gefragt, wem die Hand gehört, die da auf dem Bauch liegt, und erst nach einigem Überlegen hat man festgestellt, dass es die eigene war.

Dass Gliedmaßen mal einschlafen, ist ganz normal und unbedenklich. Vor allem Hände und Füße sind durch die geringere Durchblutung am häufigsten davon betroffen. Geht jedoch bereits ein Diabetes mellitus vorweg, sollte man verstärkt auf Anzeichen achten wie:

  • Missempfindungen
  • Kribbeln oder
  • kleine Risse am Fuß

Man sollte sich nicht direkt verrückt machen, doch Vorsicht ist besser als Nachsicht, und je früher man mit einer Therapie beginnt, desto besser bekommt man eine Erkrankung in den Griff. Sollten also auch solche unscheinbaren Symptome auftreten, ist es ratsam, diesbezüglich mit Ihrem Arzt in Kommunikation zu treten.

Denn vor allem wenn sich Risse bilden, können Bakterien eindringen und Entzündungen auslösen, und das wollen wir vermeiden, um schweren Verläufen präventiv entgegenzuwirken. Menschen mit einer Nervenschädigungen spüren solche Risse nämlich nicht, und schließlich werden sie zu größeren Wunden.



Ebenso muss immer die Durchblutungssituation kontrolliert werden. Denn genauso wie die Nerven können auch die Blutgefäße unter den hohen Blutzuckerwerten gelitten haben.



Deswegen ist jedoch – und das wird auch immer so bleiben – das Wichtigste der gut eingestellte Diabetes mellitus und die eigene regelmäßige Kontrolle der (Langzeit-) Blutzuckerwerte.


Diabetisches Fußsyndrom: Stadien

Sollte es zu Wunden gekommen sein, wenden Ärzte zumeist die sogenannte Wagner-Armstrong-Klassifikation an. Das Stadium festzustellen, ist daher hilfreich, da man Behandlungsmethoden und Vorgehensweisen dadurch besser eingrenzen und bestimmen kann. Dies wiederum hilft dem Wundheilungsprozess und der Prävention schwerwiegender Verläufe.

Da Wunden beim DFS ein komplexes Thema sind, orientiert sich die Klassifikation dabei an der Tiefe der Wunde in Verbindung mit Faktoren wie Infektionen oder Durchblutungsstörungen.


Hierzu wurden zwei Skalen miteinander verbunden, nämlich die Klassifikation nach Wagner und die nach Armstrong.


Klassifikation nach Wagner:

Kategorisierung der Tiefe der Wunde von 0 bis 5.

Klassifikation nach Armstrong:

Kategorisierung des Infektionsgrades und der Schwere der Durchblutungsstörung von A bis D.

Anhand der Kombination der Elemente kann so genau klassifiziert werden, in welchem Stadium sich das diabetische Fußulcus befindet.



Es richtet sich immer nach der Tiefe der Gewebsschädigung. Entweder ist diese ohne zusätzliche Komplikationen wie Infektion oder Ischämie (Durchblutungsstörung), aber nur mit einem Faktor. Im schlimmsten Falle sind beide Komplikationen vorhanden. 



Eine Wunde, die nach Wagner/Armstrong als 1D klassifiziert ist, wäre also eine oberflächliche Wunde, die infiziert ist, und zusätzlich ist die Durchblutung in der Tiefe gestört.

Methoden beim diabetischen Fußsyndrom

Hat die Grippe im Winter mal wieder Einzug gehalten und die ganze Familie übermannt, kann man sehen, wie dieselbe Erkrankung unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Personen haben kann. Während Papa vier Tage nur im Bett liegt, tanzt die Schwester an Tag zwei schon wieder auf den Stühlen, und Mama hatte nur einen leichten Husten.

Wir alle sind unterschiedlich. Wir alle haben unterschiedliche Körperformen, Gene, Immunsysteme und Grundvoraussetzungen. Auch kann es sein, dass uns die Grippe Mitte Dezember gar nichts anhaben kann, und die Erkältung zwei Wochen später nimmt uns mit. Wie schnell wir genesen, ist von körperlichen, psychischen, aber auch von Umweltfaktoren abhängig. Auf manches haben wir Einfluss, auf anderes nicht.

Da der diabetische Fuß eine chronische Erkrankung ist und bei falscher oder fehlender Behandlung auch schwere Verläufe nehmen kann, ist eine professionelle Behandlung maßgeblich.



Hierzu gehört ein professionelles Team mit unterschiedlichen Akteuren des Gesundheitssystems. Man nennt dies interprofessionell und interdisziplinär.

Das heißt, Ärzte verschiedener Fachrichtungen (Hausarzt, Diabetologe, Gefäßarzt, manchmal auch ein Orthopäde) und die behandelnden Wundversorger müssen mit einbezogen werden, ein Podologe sowie ein orthopädischer Schuhmacher.


Wer versorgt ihre Wunde? Sie selbst? Ein Angehöriger? Oder wird ein Pflegedienst benötigt?


Hier gilt es zu schulen und zu koordinieren, da auch die Pflegedienste nicht immer speziell geschult sind. Ein Wundexperte, der diesen Prozess überwacht und eingreifen kann, ist unerlässlich zur gezielten Behandlung.


Ihre eigenen Bedürfnisse müssen ebenso ernst genommen und Lösungen müssen gefunden werden. Das ist nicht immer einfach.



Deswegen ist die Wundbehandlung bei einem diabetischen Fußulcus immer ein individueller Therapieplan.

Diabetischer Fuß: Behandlung

Bei der Behandlung eines diabetischen Fußulcus arbeiten oftmals viele Professionen gemeinsam für diverse Ziele wie z. B.

  • die Entfernung abgestorbenen Gewebes,
  • die Behandlung der Wunden,
  • die Einstellung der Blutzuckerwerte,
  • die Beseitigung von eventuellen Verschlüssen der Blutgefäße,
  • die optimale Schuhversorgung

Beim diabetischen Fuß wird nicht einfach nur die Symptomatik behandelt, sondern erst die zugrunde liegenden Probleme, die oftmals im Blutzuckerspiegel und in Stoffwechselproblemen liegen, behoben, bevor die diabetische Fußulceration abheilen kann. Nicht selten muss auch der Patient selbst motiviert werden, seine Blutzuckerwerte zu kontrollieren und sich seiner Erkrankung zu stellen.

Bei einer Durchblutungsstörung wird zudem vorrangig auf eine Optimierung der Durchblutung in Verbindung mit der grundlegenden Bekämpfung der Symptomatik gesetzt. Dadurch lassen sich schwere Verläufe besser in den Griff bekommen.


Der nächste wichtige Punkt ist die richtige Schuhversorgung, die unbedingt in die erfahrenen Hände eines orthopädischen Schuhmachers gelegt werden muss. Manchmal müssen aber auch Fuß- oder Zehenfehlstellungen operativ korrigiert werden.

Diabetischer Fuß Wundbehandlung

Bei der Wundbehandlung beim diabetischen Fußulcus werden zum Beispiel folgende Parameter kontrolliert:

  1. Infektionen
  2. Entfernung abgestorbener Gewebeteile
  3. Auswahl der geeigneten Verbandsmittel
  4. Druckentlastung/Polsterung am Fuß
  5. Patientenschulung

Diabetisches Fußsyndrom: Pflegegrad

Da ein diabetischer Fuß starken Einfluss auf die Mobilität Betroffener nimmt, kann dieser die Selbstständigkeit zeitweise oder auch langfristig beeinträchtigen. Bei anerkanntem Pflegegrad kann bei der Pflegeversicherung dann ein Anspruch auf Unterstützungsleistung eingeholt werden.

Wenn Sie regelmäßige Wundvisiten beanspruchen möchten, kann medical Wundmanagement mit einem Rezept alle Kosten der Wundversorgung, der Materialien und der Wunddokumentation über die gesetzliche Krankenkasse abrechnen, sodass Sie kostenlose Unterstützung erhalten.

Diabetischer Fuß Amputation

Über die Hälfte aller jährlich durchgeführten Fuß- oder Zehenamputationen gehen auf das diabetische Fußsyndrom zurück. Handelt es sich um tiefe, infizierte Geschwüre, muss manchmal dieser Weg beschritten werden, um die Ausbreitung der Infektion in weitere Körperbereiche zu verhindern. Es gibt einige grundlegende Tipps zur Prävention, die befolgt werden müssen, um einer Amputation entgegenzuwirken.


Auch technischer und medizinischer Fortschritt sorgen dafür, dass die Behandlungsmethoden zielgerichteter angegangen werden können. An einem diabetischen Fuß zu erkranken, bedeutet also nicht mehr automatisch eine Amputation.

Rechtzeitige Behandlung ist stets das A und O und erzielt nach wie vor gute Heilungserfolge. Sollten Sie an einem Fußulcus leiden, dann ist es wichtig, dass sich Patienten an den Behandlungsplan halten.

Diabetisches Fußsyndrom Prävention

Schutz der Wunden vor Infektion beim diabetischen Fuß

Um einer Infektion oder ihrer Ausbreitung vorzubeugen, ist es elementar, auf eine gewisse Hygiene zu achten. Besonders ist es wichtig, die Haut und Flächen von Bakterien und Viren fernzuhalten. Niemals sollten Sie barfuß laufen oder gar die Wunden „lüften“ lassen! Bestehende Wunden sollten immer keimarm, man nennt das aseptisch, verbunden werden. 
Ebenfalls sollten zum Duschen spezielle Duschpflaster genutzt werden, sodass kein Wasser in den Verband eindringt. Bei größeren Wunden sollte gar nicht mehr geduscht werden.

Grundlegende präventive Maßnahmen beim diabetischen Fuß

Wird eine Wunde von Anbeginn korrekt professionell versorgt, kann einer Komplikation oftmals entgegengewirkt werden. Dabei ist es elementar, auf Folgendes zu achten:

Diabetischer Fuß Fußpflege und Fußhygiene

Bei der Fußpflege wiederum gilt es darauf zu achten, dass

  • Ihre Füße täglich gewaschen werden. Dabei sollten eine Zeit von drei bis fünf Minuten unter lauwarmem Wasser nicht überschritten und die Füße im Anschluss gründlich getrocknet werden, auch zwischen den Zehen. Ist ein Waschen durch die eigene Hand nicht möglich, besteht auch die Möglichkeit, dies durch geschultes Personal durchführen zu lassen.
Testen Sie immer die Wassertemperatur mittels eines Thermometers. Denn durch die Nervenveränderungen werden zu heiße Temperaturen nicht wahrgenommen.
  • eine angemessene Nagelpflege durchgeführt wird. Dabei sollte maßgeblich darauf geachtet werden, weder das Nagelbett noch die Haut selbst zu verletzen. Um Verletzungen vorzubeugen, eignet es sich, die Nagelfeile einer Schere vorzuziehen. Überlassen Sie die Fußpflege lieber geschulten Fußpflegern oder Podologen. Als Patient mit einem DFS bekommen Sie dafür sogar eine Zuzahlung Ihrer Krankenkasse.
  • Sie Ihre trockene Fußhaut mit hochwertigen, geeigneten Salben, Cremes oder Emulsionen eincremen. Nutzen Sie hierzu das Beratungsangebot in Ihrer Apotheke oder fragen Sie Ihren behandelnden Arzt.
  • Hornschwielen immer vorsichtig abgetragen werden, aber niemals so, dass es blutet oder einreißt. Auch dies gehört in die Hände von Podologen.

Diabetischer Fuß Schuhwerk

Schon minimaler Druck kann bei diabetischem Fußsyndrom schnell eine Wunde hervorrufen, die aber aufgrund der Nervenschädigungen nicht bemerkt wird. Darum ist es umso wichtiger, angemessenes Schuhwerk zu tragen, dass das Leiden nicht zusätzlich verstärkt. Es gibt für Diabetiker geeignete Diabetikerschuhe oder bestimmte orthopädische Einlagen für Schuhe, die dem entgegenwirken können. Diese können einerseits anprobiert, aber auch individuell von Experten angefertigt werden, sodass ein schmerzfreier Gang erzielt werden kann.

Die Schuhe sollten dabei einen weichen, nachgebenden Stoff besitzen, besonders an der Vorderkante genug Bewegungsspielraum lassen und aus Materialien bestehen, die den Fuß atmen lassen und ein Schwitzen der Füße möglichst gering halten.

Es sollten grundsätzlich keine offenen Schuhe wie Flip-Flops oder Sandalen getragen werden, da die Verletzungsgefahr zu groß ist. Wenn Sie zum Beispiel einen Stein im Schuh haben und es aufgrund der Nervenläsionen nicht merken, entsteht schnell eine Wunde. 

Solche Schuhe werden meist von der Krankenkasse bezahlt, jedoch muss je nach Krankenkasse und Versicherungsart eine Eigenleistung von 60 bis 100 € erbracht werden. Das kann aber mit der Krankenkasse selbst verhandelt werden und ist von Fall zu Fall unterschiedlich.

Besteht wiederum schon eine Wunde am Fuß, muss unbedingt geklärt werden, wie diese entstanden ist. Es muss dann spezielles Schuhwerk getragen werden, damit die Wunde keinem Druck ausgesetzt ist. Ebenso muss geklärt werden, wie der Patient seinen Alltag gestalten kann. Dabei ist es ein Unterschied, ob eine Wunde am kleinen Zeh oder unter der Fußsohle besteht. Auch hier muss der behandelnde Diabetologe zusammen mit dem Wundmanager für den Patienten die beste Lösung anbieten.

Wichtig ist es beim Schuhwerk darauf zu achten, dass

  • die Schuhe bequem,
  • möglichst flach,
  • störkörperfrei und
  • atmungsaktiv sind und
  • dass Socken keine drückenden Nähte aufweisen,
  • geschlossen sind und stabiles Gehen möglich ist.

Schuhversorgung und Druckentlastung bei Wunden

Wenn Sie bereits eine Wunde am Fuß haben, muss die Schuhversorgung individuell mit Ihrem behandelnden Arzt abgesprochen werden, um die bestmögliche Druckentlastung zu erreichen.

Das ist dann eine völlig andere Ausgangssituation als bei unversehrten Füßen.

Da Wunden auch häufig durch Fußfehlstellungen entstehen, müssen diese entsprechend ausgeglichen und behandelt werden. Das geht durch spezielle Einlagen oder manchmal auch nur mit speziell maßgefertigten Schuhen. Manchmal ist sogar eine Operation nötig.



Auf eine bestehende Wunde darf kein Druck ausgeübt werden. Das heißt, dass Schuhe locker sitzen und die Wunden entsprechend gepolstert sein müssen.


Sollte sich die Wunde an der Lauffläche des Fußes befinden (unten am Zeh, an der Ferse o. Ä.), dann darf mit diesem Fußareal nicht aufgetreten werden.

Machen Sie sich bewusst, dass dies ein entscheidender Prozess bei der Heilung ist. Das bedeutet, vereinfacht gesagt, dass Sie immer und zu jeder Zeit darauf achten müssen, mit dem Fuß nicht aufzutreten. Auch nicht mal eben nachts beim Weg zur Toilette …


Es müssen hier also individuelle Lösungen gefunden werden, bei denen wir Sie unterstützen.

diabetischer Fuß Infektionsschutz

Um eine Infektion zu vermeiden, das heißt, die Wunde vor Keimen generell zu schützen, sollten gewisse Dinge beachtet werden. Dazu zählen:

  • niemals barfuß laufen
  • der Schutz vor Fußpilzinfektionen in beispielsweise Schwimmbädern oder nassen Regionen. Dem kann man beispielsweise aber bereits durch Badelatschen oder Sportschuhe Abhilfe schaffen.
  • Zehenzwischenräume immer abtrocknen
  • schwitzen an den Füßen vermeiden durch luftdurchlässige Socken und gutes Schuhwerk

Stetige Kontrolle der Füße

Des Weiteren sollte darauf geachtet werden:

  • die Beine und Füße regelmäßig auf Wunden und gereizte Hautstellen zu untersuchen. Sollte es sich als schwierig gestalten, die Fußsohlen zu überprüfen, können Hilfsmittel wie Spiegel zur Kontrolle genutzt werden.
  • Zudem sollten selbst kleine Verletzungen, Empfindlichkeiten oder auch Fehlstellungen direkt ernst genommen und mit Ihrem Arzt besprochen werden. Auch sollte eine Absprache mit dem orthopädischen Schuhmacher erfolgen, wenn Schuhe drücken.
Diabetischer Fuß
Spiegeltest zur regelmäßigen Kontrolle

FAQs

Ein diabetischer Fuß bedeutet nicht direkt eine Wunde, sondern ist ein Sammelbegriff für verschiedene Krankheiten am Fuß im Zusammenhang mit Diabetes mellitus. In Kombination mit Durchblutungsstörungen ist auch die Wundheilung erschwert, sodass die Haut bläulich erscheinen kann. Entzünden sich die Wunden, verfärben sie sich oft schwarz.

Liegt eine Diabeteserkrankung vor, so besteht ein erhöhtes Risiko, an einem diabetischen Fuß zu erkranken. Durch Diabetes kann es durch nicht korrekt eingestellte Blutzuckerwerte zu Durchblutungsstörungen und Nervenschäden kommen. Kommt der Blutzucker nicht in die einzelnen Zellen, so verbleibt er im Blut, wo er Nerven und Blutgefäße angreift. 


Da dabei auch die Gefäße im Fuß angegriffen werden, kann es zu arteriellen Erkrankungen kommen, auch periphere arterielle Durchblutungsstörungen genannt (pAVK). Entstandene Wunden am Fuß heilen dann nicht richtig, weil die Durchblutung nicht gut ist. Werden diese nicht professionell behandelt, kann es zu Infektionen kommen. Fußfehlstellungen begünstigen die Bildung von Schwielen und Wunden.

Im Anfangsstadium kann sich ein diabetischer Fuß durch augenscheinlich unmerkliche Symptome wie ein leichtes Kribbeln oder Taubheit in den Füßen bemerkbar machen. Darum wird Diabetikern geraten, stets auf solche Symptome zu achten und auch bei minimalen Faktoren schnell zu reagieren und in Kontakt mit dem behandelnden Arzt zu treten.

Es kann auch sein, dass keine Temperaturunterschiede mehr wahrgenommen werden, die Haut trockener wird und sich vermehrt Hornhaut bildet. Zudem kann durch schlechte Durchblutung eine leicht bläuliche Verfärbung der Haut entstehen. Da zudem Wunden an den Füßen sehr langsam heilen, kann es zu bakteriellen Infektionen an den Füßen kommen, die sich entzünden und eitern.

Um einem diabetischen Fuß vorzubeugen, sollten Diabetiker verstärkt auf Symptome achten, diese ernst nehmen und angemessen schnellstmöglich darauf reagieren. Die Füße sollten regelmäßig selbst und von Ärzten überprüft werden.

Zudem sollte der Blutzuckerspiegel richtig eingestellt sein und der Stoffwechsel angemessen funktionieren. Dann müssen die Füße regelmäßig eingecremt, muss auf Barfußlaufen verzichtet und eine gute Fußpflege eingehalten werden.

Entstehen durch trockene Haut beim diabetischen Fuß Wunden, so können diese durch oftmals unzureichende Durchblutung der Füße nur sehr langsam heilen. Gelangen anschließend Bakterien oder Viren in diese Wunden, können sich Infektionen entwickeln, die mit Antibiotika behandelt werden müssen. Schlagen diese Antibiotika jedoch nicht an, kann eine Amputation notwendig sein, um eine Ausbreitung der Infektion auf weitere Körperteile oder um Blutvergiftungen zu verhindern. Manchmal sind tiefe Blutgefäße in den Beinen verschlossen, die nicht mehr geöffnet werden können.

Bis es jedoch zur Amputation kommt, gibt es viele Maßnahmen, die ihr entgegenwirken können. Einmal am diabetischen Fuß erkrankt bedeutet das nicht notwendigerweise, dass der Fuß bald amputiert wird. Eine Amputation erfolgt wirklich nur im äußersten Notfall, wenn viele verschiedene Faktoren zusammentreffen.

Sollten Sie von Ihrem behandelnden Arzt bereits auf eine Amputation angesprochen worden sein, empfehlen wir Ihnen, sich unbedingt eine Zweitmeinung bei einem anderen Arzt einzuholen.