Wundmanagement Ausbildung

Das wichtigste auf einen Blick:

Inhaltsverzeichnis

Wundmanagement Ausbildung

Spezialisierte Wundmanager werden heutzutage dringend benötigt. Millionen von Menschen leiden in Deutschland unter chronischen Wunden. Besonders chronische Wunden bedürfen regelmäßiger Betreuung durch fachgeschultes Personal, um einen Heilungserfolg zu begünstigen und den Alltag von unter solchen Wunden leidenden Menschen wiederherzustellen und zu erleichtern. Zudem werden dadurch die Behandlungskosten vermindert. Dafür gibt es die Wundmanagement Ausbildung.

Um Personen mit Bedarf an einer regelmäßigen Wundvisite und fachgerechten Versorgung der Wunde gerecht zu werden, deren Schmerzen, Leiden und einer stetigen Verschlimmerung der Wundkomplikation entgegenzuwirken, gibt es anerkannte Weiterbildungen zum Wundexperten, die Pflegefachkräfte (früher auch Krankenschwester und Altenpfleger genannt) absolvieren können. Im Folgenden wird die Ausbildung kurz erklärt, Voraussetzungen erörtert und darauf eingegangen, worauf es bei der richtigen Auswahl ankommt.

Branchen, in denen Wundmanager arbeiten, sind unter anderem:

  1. ambulante Wundversorgung
  2. die stationäre Altenpflege
  3. die ambulante Pflege
  4. Krankenhäuser
  5. Rehabilitationskliniken

Wundversorgung Ausbildung

Die anerkannten Basis-Weiterbildungen und auch die darauf aufbauende qualifizierende Weiterbildung zum Fachtherapeuten vermitteln alle Lerninhalte der professionellen pflegerischen und medizinischen Wundversorgung von Patienten. Dabei lernen Teilnehmende, wie lokal therapeutische und präventive Ansätze vorgenommen werden, um die fachgerechte Versorgung von chronischen Wunden zu gewährleisten.



Die Wundmanagement-Ausbildung ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt, daher gibt es verschiedene Ausbildungen, die bei verschiedenen Anbietern absolviert werden können. Wir benutzen den Begriff Wundmanagement, ebenso gängig sind „Wundexperte“ oder „Wundversorgung“ bzw. „Wundpflege“.



Sämtliche Weiterbildungen darf man jedoch nur absolvieren und danach einen entsprechenden Titel führen, wenn man eine medizinische Grundausbildung hat. Das ist in der Regel die Pflegefachkraft, aber auch die Medizinische Fachangestellte oder der Podologe.


Zusammengefasst

Grundsätzliche Aufgaben von Wundmanagern sind:

  1. Unterstützung und Kooperation mit Fach- und Hausärzten
  2. Wundprodukte zielgerichtet anwenden
  3. professionelle Therapie und Beratung Betroffener und Angehöriger
  4. Wundbilddokumentation und -auswertung
  5. Beurteilung der Veränderung chronischer Wunden
  6. Organisation von Hilfsmitteln zur Ursachentherapie der Wunde und Kommunikation

Die Wundmanagement-Ausbildung kann bei unterschiedlichen Gesellschaften absolviert werden. Nachstehende Gesellschaften schließen mit einem geprüften Zertifikat ab. Sämtliche Qualifikationen müssen jährlich mit Fortbildungen aufgefrischt werden. Es müssen also Punkte gesammelt werden, sonst verfällt diese Qualifikation.

  • ICW (Initiative Chronische Wunden e. V.)
  • DGfW (Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e. V.)
  • DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft)
  • Akademie ZWM (Akademie Zertifiziertes WundManagement)

Welche unterschiedlichen Voraussetzungen Sie mitbringen sollten, wie lange die Ausbildung jeweils dauert und wie die Wundmanagement-Ausbildung in der jeweiligen Gesellschaft aufgebaut ist, wird nachfolgend erörtert.

Zur Wundversorgung Ausbildung bei der ICW

Die ICW oder auch Initiative Chronische Wunden e. V. ist 1995 entstanden. Mitarbeitende von Krankenkassen, Ärzte, Pflegende und weitere Menschen engagieren sich seitdem für eine Optimierung der Behandlungsansätze und die Vorbeugung von chronischen Wunden bei Patienten. Nicht nur werden Pflegende dadurch ausgebildet, sie werden auch befähigt, Angehörige und Pflegepersonal anzuleiten. Zudem erhalten Teilnehmende zusätzliche Qualifizierung in der Wundversorgung und schaffen mehr Flexibilität für Betroffene.

Branchen, in denen Wundmanager arbeiten, sind unter anderen:

  • die ambulante Wundversorgung
  • die stationäre Altenpflege
  • die ambulante Pflege
  • Krankenhäuser
  • Rehabilitationskliniken

Wundmanagement-Ausbildung

Voraussetzungen bei der ICW

Um an der Ausbildung zur Wundmanagerin oder zum Wundmanager teilzunehmen, müssen Sie bereits in einem der folgenden Bereiche tätig sein bzw. eine Ausbildung abgeschlossen haben:

  • ApothekerInnen
  • ÄrztInnen der Humanmedizin
  • Heilpraktizierende
  • Medizinische Fachangestellte
  • Operationstechnische Assistenz
  • Pflegefachkräfte
  • PodologInnen
  • PhysiotherapeutInnen mit Zusatzqualifikation
  • LymphtherapeutInnen

Wundmanagement-Ausbildung bei der ICW

Aufbau, Dauer und Prüfungsleistungen

Die Wundexperten-Ausbildung bei der ICW umfasst 56 Unterrichtsstunden à 45 Minuten. Hinzu kommen 16 Stunden, in denen in einer einschlägigen Einrichtung zur Wundversorgung hospitiert wird, sowie zwei Stunden Abschlussprüfung.

Die Abschlussprüfung besteht aus zwei Teilen:

Klausur: Diese umfasst Fragen aus unterschiedlichen Themenbereichen des theoretischen Unterrichts.

Fünfseitige Hausarbeit: Es muss außerdem eine fünfseitige Hausarbeit verfasst werden. In dieser soll ein Fall aus der Hospitation beschrieben werden.

Nach Bestehen dieser Prüfungsleistungen wird anschließend ein Zertifikat zum Wundexperten ICW ausgestellt.
Die wichtigsten Informationen finden Sie hier im Überblick.

Die weiterführende Qualifikation nach dem Wundexperten ICW ist das sogenannte Modul 1, das weitere 32 Stunden Fortbildung plus Prüfung beinhaltet.



Das Seminar Fachtherapeut Wunde ICW® Modul 1 (HKP) befähigt Wundexperten, im Rahmen der HKP-Richtlinie die Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden in spezialisierten ambulanten Pflegediensten zu übernehmen. Die Mindestanforderungen der HKP-Richtlinie von 84 UE werden nach Abschluss des Moduls 1 (HKP) erfüllt.

Darauf aufbauend kann der Fachtherapeut Wunde absolviert werden, der mit 120 Stunden Therapie und 40 UE Hospitation eine noch tiefere Qualifikation bringt.

Wundassistenten Ausbildung bei der DGfW

Gegründet wurde die Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung (DGfW) 1994 als interdisziplinäre, wissenschaftliche Fachgesellschaft in Wiesbaden. Ziel der DGfW ist es, eine Verbindung zwischen Forschung und Praxis zu schaffen und die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Gesundheitsfachberufen zu fördern. Als unabhängige wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft unterstützt die DGfW Forschung, Lehre und Praxis mit dem Fokus auf Wundheilung und Wundheilungsstörungen.

Träger der Gesellschaft sind Mitglieder aus unterschiedlichen Disziplinen, die von Gesundheitswissenschaften, anderen Naturwissenschaften und Medizin ein breites Spektrum abbilden. 

Die DGfW ist als Fachgesellschaft auch mit an der Erstellung der medizinischen Leitlinien in der Wundversorgung beteilligt.

Wundassistenten/-innen-Ausbildung

Voraussetzungen bei der DGfW

Ähnlich wie bei der Initiative Chronische Wunden kann die medizinische Ausbildung zum Wundmanagement nur mit einer der folgenden Voraussetzungen begonnen werden:

DGfW Wundmanagement-Ausbildung

Aufbau, Dauer und Prüfungsleistungen der

Anders als bei der Initiative Chronische Wunden durchlaufen die Teilnehmenden bei der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung eine zweiteilige modulare Qualifizierung.

Basiskurs

Dieser besteht aus 84 Unterrichtseinheiten, die sich inhaltlich beispielsweise mit der Anatomie und Physiologie der Haut, Hautkrankheiten, Ernährung oder chronischer venöser Insuffizienz (CVI) beschäftigen. Der Basiskurs endet mit der Prüfung zum zertifizierten Wundassistenten (WAcert DGfW) und gilt als Voraussetzung für die Teilnahme am Aufbaukurs.

Aufbaukurs

Der Aufbaukurs vertieft die Inhalte des Basiskurses in 236 Stunden und schließt mit der Prüfung zum Wundtherapeuten WTcert DGfW ab.

ambulante Wundversorgung

Wundversorgung Ausbildung bei der DDG

Die DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft) ist eine der größten wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland, welche bereits 1964 gegründet wurde. Der Fokus liegt auf der Erforschung, Therapie und Prävention der weitverbreiteten Volkskrankheit Diabetes. Die DDG bietet Weiterbildungen für Gesundheitsfachkräfte an. Der diabetische Fuß ist eine der verbreitetsten chronischen Wunden und damit besonders relevant für die Wundmanagement-Ausbildung DDG.

Wundmanagement-Ausbildung

Voraussetzungen bei der DDG

Für die Zulassung zur Qualifikation als Wundassistent DDG müssen Sie einen der folgenden Berufsabschlüsse anerkannt vorweisen können:

  • Gesundheits- und Krankenpflegende
  • Medizinische Fachangestellte (MFA)
  • Altenpflegende
  • Diabetesassistent DDG
  • Diabetesberatende DDG
  • Podologe
  • Operationstechnische Assistenz

Teilweise kann aber auch eine Sonderzulassung gewährt werden. In diesem Falle wird am Ende jedoch lediglich eine Teilnahmebescheinigung, nicht aber ein vollwertiges Zertifikat ausgestellt.

Ausbildung bei der DDG

Aufbau, Dauer und Prüfungsleistungen

Die Weiterbildung zur Wundassistenz DDG erstreckt sich über einen fünf- bis sechstägigen theoretischen Teil, der insgesamt 40 Stunden umfasst. Dieser schließt mit einer einstündigen schriftlichen Prüfung ab, welche sämtliche Weiterbildungsinhalte abdeckt.

Hinzu kommen 24 Stunden Hospitation. Diese müssen innerhalb einer Frist von sechs Monaten nach Abschluss des theoretischen Teils erfolgen.

Während der Hospitation erhalten die Teilnehmenden die Gelegenheit, an Wundvisiten sowie interdisziplinären Fallbesprechungen teilzunehmen und ausgebildeten Therapeuten direkt über die Schulter zu schauen.

Dies ermöglicht es ihnen, ihr theoretisches Wissen zu festigen und in der Praxis anzuwenden. Außerdem sind alle Teilnehmenden dazu verpflichtet, einen Hospitationsbericht anzufertigen, der eine Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung sowie für den Erhalt des Zertifikats „Wundassistent/-in DDG“ darstellt.

Wundversorgung Ausbildung bei der Akademie ZWM

Die Akademie ZWM ist das erste unabhängige Wundmanagement-Bildungsunternehmen im deutschsprachigen Raum seit 1992. Aus Österreich stammend ist ZWM ein absoluter Vorreiter für Wundmanagement und seit Jahren etabliert.

Seither wurden über 9000 Personen über mindestens eine Woche im Bereich Wundmanagement Basis geschult.

1500 Teilnehmende haben die Weiterbildung zum ZWM-zertifizierten Wundmanager, welche sich über fünf Wochen erstreckt, absolviert. Von 2009 bis 2012 konnten diese Absolventen das Studium MBA über Fernhochschulen absolvieren, wobei dieses aktuell umstrukturiert wird.

Über die Akademie ZWM können verschiedene Zertifikate erworben werden.

  • Fortbildung für vertieftes Basiswissen

    Wundmanagement mit Zertifikat mit Akkreditierung

    Die Fortbildung zielt auf Fachpersonen; diese müssen jedoch jahrelange praktische medizinische Erfahrung besitzen. Die Ausbildung nach Kammerlander ist deutlich umfangreicher als die vorgenannten.
    Die Fortbildung gliedert sich in zwei Module:

  • Modul 1: Vermittlung notwendiger Kenntnisse im Bereich Anatomie, Physiologie und Pathologie mit insgesamt 235 UE
  • Modul 2: Vermittlung alltäglicher praktischer Handlungs- und Entscheidungsprozesse mit insgesamt 245 UE.

     

    

Nach Abschluss der Module 1+2 ist man WM-Wundmanager nach Kammerlander und qualifiziert sich zum Aufbaukurs ZWM.


    Für weitere Informationen klicken Sie hier

  • Weiterbildung Wundmanagement

    mit Zertifikat zum ZWM-zertifizierten Wundmanager

    Die Weiterbildung zum zertifizierten Wundmanager nach Kammerlander erweitert die Kenntnisse um das

  • Modul 3 mit 200 UE, das
  • Modul 4 mit 168 UE sowie das
  • Modul 5 mit 68 UE,



sodass dies die umfangreichste Ausbildung im Bereich Wundmanagement ist, die derzeit in Deutschland durchgeführt wird.

Wundmanagement Ausbildung: Fazit

Es gibt verschiedene Anbieter von Wundmanagement-Ausbildungen. Hier wurden vier verifizierte Gesellschaften aufgeführt. Bei medical Wundmanagement wird vor allem darauf geachtet, dass sämtliche Wundexperten einen qualifizierten und gültigen Abschluss haben; wir achten auf höchste Standards, da Professionalität und einheitliche Leistung im Fokus stehen. Wir qualifizieren unsere Mitarbeiter immer weiter, aufbauend auf Kammerlander und ICW.

Warum Management?

Man spricht von Wundmanagement, weil es sich um eine koordinierte und systematische Herangehensweise der Wundversorgung handelt, die weit über das bloße Verbinden und Versorgen von Wunden hinausgeht. Denn das Management von Wunden beinhaltet eine Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, den gesamten Prozess der Wundheilung zu unterstützen und zu optimieren. Dazu gehören:

  • Bewertung und Überwachung des Heilungsprozesses
  • Prävention von Komplikationen
  • Schmerzkontrollen
  • Zusammenarbeit im Netzwerk und Kommunikation mit den anderen Professionen
  • psychosoziale Unterstützung von Patienten

Zusammenfassend kann man sagen, dass Wundmanagement eine anspruchsvolle Aufgabe ist. medical Wundmangement stellt sich dieser Verantwortung und optimiert die Prozesse fortlaufend. Wir bringen das medizinische Grundwissen unserer Mitarbeiter laufend auf den neusten Stand und sind so ein qualifizierter und vertrauenswürdiger Anbieter im Gesundheitsmarkt.

FAQs

Das moderne Wundmanagement umfasst:

  1. das interdisziplinäre Zusammenwirken von Wundmanagern mit Fach- und Hausärzten,
  2. die zielgerichtete Anwendung von Wundmaterialien
  3. die professionelle Therapie und Beratung Betroffener und Angehöriger
  4. die Wunddokumentation und -auswertung sowie
  5. die Beurteilung der Veränderung chronischer Wunden

Hierbei werden durch Aufbauschulungen zur Rezertifizierung nach drei Jahren Inhalte jeweils neu aufbereitet und aktuelle Neuerungen aufgenommen, um stets den aktuellen und modernsten Stand in der Pflege und der Prävention chronischer Wunden zu gewährleisten.

Egal ob Wundexperte oder Wundmanager, grundlegend unterscheiden sich die beiden Bezeichnungen nicht, sondern werden als Synonyme verwendet. Wer also eine Ausbildung zum Wundmanager macht, erhält die gleiche Verifizierung, das gleiche Zertifikat mit der gleichen Qualifikation und denselben vermittelten Inhalten wie bei der Ausbildung zum Wundexperten.

Die Kosten der Weiterbildung zum Wundexperten belaufen sich bei ICW (Initiative Chronische Wunden e. V.) auf etwa 900 Euro. Diese Ausbildung ist europaweit anerkannt und bietet damit viele Vorteile. Eine Weiterbildung beim TÜV Rheinland beläuft sich auf 1.300 Euro und bietet am Ende dieselbe Qualifikation. Wobei eine europaweite Anerkennung nur bei ICW gegeben ist.

Die Ausbildung der DDG kostet bundesweit 600 Euro, wobei dieser Betrag je nach Tagungsort variieren kann.
Bei medical Wundmanagement werden die Kosten für Fort- und Ausbildung zum Wundexperten bei der Partnerakademie ZWM übernommen.

Wer bei medical Wundmanagement arbeitet, erhält diese Weiterbildung kostenfrei, damit wir fortlaufend professionell ausgebildete Wundmanager und eine fachgerechte Wundversorgung für unsere Patienten bieten können.