Wundversorgung nach OP zu Hause

Das wichtigste auf einen Blick:

Inhaltsverzeichnis

Wundversorgung

Vielleicht hatten Sie bereits eine Operation, vielleicht steht eine bevor, grundsätzlich kann es meist beruhigend sein, sich vorab ein Bild zu verschaffen, denn wir wissen alle: Was wir nicht kennen, macht uns Angst. Eine Operation kann ein minimaler Eingriff sein, wie bei der Entfernung eines kleinen Muttermals, eine Operation kann aber auch langwieriger oder größer sein.

In der Regel erhalten Sie anschließend alle nötigen Informationen für die Wundversorgung zu Hause von Ihrem behandelnden Arzt oder Operateur. Sie können Fragen stellen und beruhigt nach Hause gehen und doch gibt es immer Unsicherheiten und Fragen, die später aufkommen. Deshalb sind nachfolgend ein paar rudimentäre Ratschläge und oft gestellte Fragen aufgeführt, die im Laufe des Artikels geklärt werden.

Um sicherzugehen, fragen Sie jedoch stets Ihren behandelnden Arzt oder Hausarzt.

Definition chirurgischer Wunden

Chirurgische oder auch postoperative Wunden werden in einer sterilen Umgebung, durch Ärzte oder grundlegend im medizinischen Umfeld, meist mit einem Skalpell kontrolliert durchgeführt. Durch das in der Regel sorgfältige Verschließen der Wunde durch Klammern, Nähte, Strips oder chirurgischen Hautkleber an den Wundrändern werden dabei optimale Voraussetzungen für einen komplikationsfreien Heilungsprozess geschaffen. So heilen sie meist primär.

Primär heilende Wunden

Primär heilende Wunden sind solche, bei denen die Wundränder nach der OP glatt beieinanderliegend positioniert werden und dadurch frei von Komplikationen mit einer unauffälligen Narbe verheilen. Die Wunde wird also durch Nähte, Klammern oder Strips geschlossen und steril verbunden. Sollte die Wunde stark bluten oder sezernieren, kann anschließend auch eine Wunddrainage angebracht sein. Dabei wird übergangsweise Flüssigkeit aus dem Körper abgeleitet. Solche Drainagen bleiben jedoch nur zwei bis fünf Tage nach der Operation, um Infektionen präventiv entgegenzuwirken.

Bei kleineren Eingriffen ist der primäre Wundverschluss nicht zwingend notwendig, und die Wunde kann auch offen bleiben und so weiter behandelt werden.

Generell werden primär verschlossene Wunden aber im Anschluss steril abgedeckt, damit diese vor Kontaminationen geschützt sind. Bis das Nahtmaterial entfernt wird, werden diese Verbände meist an jedem zweiten bis dritten Tag gewechselt. Sollten die Verbände jedoch durchfeuchten, verschmutzen oder verrutschen, müssen sie frühzeitig erneuert werden.

Aseptische OP-Wunden ohne Infektionszeichen können primär heilen. Wichtig ist, dass die Wundränder dicht aneinanderliegen und glatt durchtrennt worden sind.

Empfindliches Narbengewebe sollte dann anschließend auch zureichend mit Sonnencreme versehen werden, um die Haut an dieser Stelle besonders vor UV-Strahlung zu schützen und einer Verfärbung vorzubeugen.

Allgemeine Tipps zur Nachsorge von OP-Wunden

  1. Wunde sauber halten
  2. Wunde schützen
  3. Heilung fördern

Postoperative Wunde

Die Verschließung einer solchen Wunde hat zum Ziel, möglichst dezente Narben zu hinterlassen.

In den meisten Fällen werden die ersten Verbände durch geschultes Fachpersonal angelegt und gewechselt, wodurch eine reibungslose Heilung gefördert wird. Trotzdem gibt es ein paar wesentliche Dinge, die beachtet werden sollten, damit der Wundheilungsprozess optimal vonstattengeht.

genähte Wunde

Sekundär heilende Wunden

Sekundär heilende Wunden sind solche, die nicht direkt an den Wundrändern zusammenwachsen, sondern die durch Granulationsgewebe aufgefüllt werden. Sie heilen also aus der Tiefe nach oben hin und vom Rand der Wunde zur Mitte. Sekundär heilen also großflächige Wunden, die mit großem Gewebeverlust einhergingen. Beispielsweise großflächige Verbrennungen. 

Auch können Wundheilungsstörungen durch Schwellungen, Eiterbildung, Blutungen oder Entzündungen, Anlass geben, eine Wunde sekundär heilen zu lassen, sodass sich keine Keime beim Wundverschluss unter der Haut im Körper verbreiten können und dort Infektionen verursachen.

Alle Wunden, bei denen ein großer Gewebeverlust oder ein erhöhtes Infektionsrisiko der Wunde vorliegt, heilen also sekundär.

Bei einer primär heilenden Wunde können Komplikationen im Heilungsprozess auftreten, was vor allem durch bakterielle Infektionen geschieht, die auch durch ein Höchstmaß an Hygienestandards manchmal nicht zu vermeiden sind. Entzündet sich die Wunde dann, werden die Fäden gezogen und eine offene Wundheilung begünstigt.

Da sekundär heilende Wunden oftmals die Wundheilung verlängern, ist es maßgeblich, solche Wunden professionell und kontrolliert zu behandeln. Dabei steht besonders eine regelmäßige Wundreinigung im Fokus, um Infektionen vorzubeugen.

Auch die Wundauflage spielt dabei eine große Rolle. So ist es essenziell, dass diese ein feuchtes Wundmilieu erhalten und ein Wiederaufreißen der Wunde beim Verbandswechsel vermieden wird.

Die zielorientierte und angemessene Behandlung und Nachsorge von Wunden kann den Heilungsprozess beschleunigen und Komplikationen vermeiden. Klar, wenn wir zu früh zu viel Sport treiben, ist nicht nur der Körper geschwächt, sondern die Naht kann auch wieder aufgehen. Aber nicht nur Extremsport, auch andere Dinge sollten beachtet werden; dazu im späteren Verlauf des Artikels mehr.

offene, sekundär heilende Wunde

Definition Wundversorgung

Die Wundheilung definiert sich grundlegend in der zielgerichteten Unterstützung der Ausheilung einer Wunde. Also im Grunde jede Maßnahme, die wir ergreifen, um die Wundheilung zu begünstigen. Wunden sind dabei definiert als zerstörtes Körpergewebe der Haut, Organe oder Schleimhäute.

Die Wundversorgung bezieht sich dabei auf einzelne Schritte bei Hautverletzungen:

  1. Blutung stoppen
  2. Wunde reinigen
  3. Hautverletzung regelmäßig pflegen
  4. Heilungsprozess kontrollieren

An der Kruste oder den Nähten herumzuspielen, wäre demnach das Gegenteil von Wundheilung, da das den Prozess stört und der Heilung entgegenwirkt.

Zusammengefasst

  1. Wunden beschreiben eine Aufhebung der körpereigenen, natürlichen Schutzbarriere der Haut, Organe oder Schleimhäute.
  2. Maßnahmen, die den Wundheilungsprozess begünstigen, werden als Wundversorgung definiert.

Heilungsprozess von Wunden nach der OP

In der Regel ist die Dauer der Wundheilung stark von der Wundart, der Größe und der Körperstelle der Wunde abhängig. Zudem spielt es ebenso eine Rolle, welches Alter und welche Vorerkrankungen die Patienten aufweisen. Dementsprechend kann eine Wunde schnell oder weniger schnell verheilen.

Nach chirurgischem Eingriff werden die Nähte in der Regel fünf bis 14 Tage nach dem Eingriff entfernt. Abhängig vom Belastungsgrad und der Größe der Wunde kann die Zeit jedoch auch variieren, sodass manche Nähte auch erst später entfernt werden.

Gelenke und Brust sind beispielsweise deutlich mehr Bewegung ausgesetzt als andere Körperstellen, weshalb hier oftmals Fäden später gezogen werden, damit die Wunde auch durchweg stabil bleibt.

Kleinere Wunden wie beispielsweise bei der Entnahme von Gewebeproben, wie man es auch von Muttermalen kennt, werden oftmals offen gelassen ohne primären Wundverschluss. Besonders bei offenen Wunden ist die angemessene Reinigung und Pflege der Wunde wichtig, damit sich keine Bakterien oder Schmutz darin ansammeln und zu Problemen führen.

Auswirkungen auf die Dauer der Wundheilung:

  • Operationsumfang,
  • wie viel Bewegung herrscht an der jeweiligen Körperstelle vor,
  • genereller gesundheitlicher Zustand der Patienten,
  • Vorerkrankungen,
  • Alter der Patienten,
  • zusätzlich eingenommene Medikamente,
  • Wundversorgung im Alltag,
  • Größe der Wunde

Nahtmaterial

Für die einwandfreie Wundheilung ist auch das Nahtmaterial entscheidend. Hierbei gibt es Material natürlichen Ursprungs, wie beispielsweise Seide, und solches synthetischen Ursprungs, wie zum Beispiel Polymere. Je nach Wundart entscheidet man sich dann für monofiles oder polyfiles und resorbierbares (also sich in Wasser lösendes) oder nichtresorbierbares Material. Resorbierende Fäden bauen sich in der Regel innerhalb von etwa vier bis acht Wochen vollständig ab. Ein Fädenziehen ist nicht nötig. Die Zeit kann jedoch variieren. Ist ein Gewebe gut durchblutet, bedarf es sogar noch weniger Zeit.

Phasen der Wundheilung

Der Prozess der Wundheilung lässt sich grundlegend in drei Phasen einteilen:

  1. Exsudative Phase (Reinigungs-, Inflammationsphase): Hier füllt der eigene Organismus den Wundspalt mit körpereigenem Füllmaterial, wie beispielsweise geronnenem Blut.
  2. Proliferationsphase (Granulationsphase): Hauteigene Hauptzellen (Fibroblasten) stabilisieren neues Gewebe und polstern die Wunde dadurch von innen aus.
  3. Reparationsphase (Epithelisierungsphase): Epithelzellen unterstützen die Stabilität der Wunde, um diese belastbar zu schließen, und die Wunde scheint nach innen zu schrumpfen.

Diese drei Phasen kennen wir alle. Nehmen wir den Sportplatz als Beispiel. Sind wir beim Sportunterricht gestürzt, gab es durch die raue Bodenbeschaffenheit meist direkt eine blutende Wunde. In der ersten Phase ist also für einige Minuten Blut geflossen. Wir haben die Wunde versorgt, und sie hat langsam aufgehört zu bluten. Dennoch mussten wir vorsichtig sein, da sie schnell wieder aufreißen konnte. Nach einiger Zeit wurde die Kruste dicker. Man konnte z. B. den Ellenbogen wieder mehr beanspruchen, aber wenn man unvorsichtig war, tat es noch weh und hat eventuell noch einmal geblutet. Und dann, wenn die Wunde verheilt war, hat sich die Kruste von selbst gelöst. Sie heilte also von unten her.

Bei operativen Wunden sehen wir das nicht so direkt, sofern diese primär heilen, aber auch hier vollzieht sich derselbe Vorgang. Allerdings gehen die Wundheilungsphasen stets ineinander über. Die primäre Wundheilung erfolgt dabei in der Regel innerhalb von zehn Tagen, während es bei der sekundären Wundheilung keinen Wundverschluss am Ende gibt.

Verläuft eine der Phasen nicht wie vorgesehen, kann es zu Komplikationen kommen. Solche Wunden benötigen besonders viel Betreuung und können mehrere Wochen oder Monate benötigen, um vollständig zu heilen. Sie sind jedoch eher die Ausnahme.

Duschen nach chirurgischem Eingriff

Eine Dusche belebt uns und steigert oftmals das allgemeine Wohlbefinden. Kommen wir nach einem anstrengenden Tagesausflug in der Hitze zurück, gibt es nichts, was wir uns mehr wünschen als eine kühle Dusche. Natürlich möchte man sich gerne auch nach einer anstrengenden OP waschen. Meist ist es bereits nach 24 bis 72 Stunden nach dem chirurgischen Eingriff wieder möglich zu duschen. Hat sich dann bereits ein Granulationsgewebe gebildet, bleibt die Wunde auch vor Keimen geschützt.

Solange der Kreislauf stabil ist, ist es für einen gesunden Menschen in Deutschland mit recht keimarmem Leitungswasser möglich, wieder unter die Dusche zu gehen. Jedoch sollte darauf geachtet werden, im pH-Wert hautneutrales Duschgel zu verwenden, sodass die Naht geschützt wird. Auf eine entspannende Badewanne muss man jedoch warten, bis die Nahtmaterialien entfernt wurden.

Sportliche Aktivität nach einer OP

Die Frage nach Sport und generell körperlicher Belastung ist abhängig von einer Vielzahl an Faktoren und sollte deshalb mit den behandelnden Ärzten oder Operateuren besprochen werden, denn eine zu frühe Belastung der Wunde kann die Wundheilung verzögern und zu Komplikationen führen.

Wundversorgung nach OP zu Hause
Sensitive Bereiche bei sportlicher Aktivität

Darum sollte beim Wunsch nach sportlicher Aktivität auf jeden Fall erwähnt werden, dass:

  • die Belastung die Schmerzgrenze nicht überschreitet,
  • eventuell verordnete Schmerzmittel in Absprache mit den Ärzten reduziert werden,
  • nach einer Bauchoperation für mindestens vier Wochen nicht mehr als zehn Kilo gehoben werden darf,
  • nach Operationen des Fuß-, Rücken- oder Schulterbereichs besondere Vorsicht bei Bewegungen angeraten ist, da diese Regionen beim Sport dauerhafter Belastung ausgesetzt sind.

Sollte nämlich zu großer Druck auf die Wunde oder die Wundnaht entstehen, kann es zu Komplikationen kommen. Entspannte Spaziergänge oder Aktivitäten wie Dauerlauf, Schwimmen und sportliches Radfahren sind abhängig von den Schmerzen und dem Grad der Operation bereits nach zwei bis drei Wochen wieder möglich.

Ernährung nach der OP

Wir alle werden hin und wieder ziemlich schlecht gelaunt, sobald unser Magen sich beginnt zu melden. Sobald wir dann etwas zu uns nehmen, bemerken wir meist eine sofortige Besserung der Laune. Somit ist uns allen auch bewusst, wie wichtig das Essen und Trinken für unseren Körper und den Erhalt unserer Leistung und aller Körperfunktionen ist.

Eine gesunde Ernährung kann darum ebenso förderlich sein, um die schnelle und komplikationsfreie Wundheilung zu begünstigen. Denn sobald gewisse Nährstoffe fehlen und es durch unausgewogene Nahrungsaufnahme zur sogenannten Mangelernährung kommt, kann es zu Nebenerscheinungen wie

  • Stoffwechselstörungen und
  • Durchblutungsstörungen

kommen, die den Heilungsprozess irritieren. Eine Mangelernährung kann bereits nach wenigen Tagen entstehen. Sie ist eine der größten Probleme bei Klinikaufenthalten oder in Pflegeheimen. Zudem ist es auch elementar, auf zureichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten.

postoperative Nebenwirkungen

Häufige postoperative Nebenwirkungen bei Wunden sind unter anderem:

1. Nachbluten

Als solche werden Blutungen bezeichnet, die unerwünscht anschließend an die Operation auftreten. Meist treten diese im Inneren auf und sind von außen nicht sichtbar. Gründe dafür können beispielsweise ein hoher Blutdruck, eine instabile Naht oder eine Gerinnungsstörung sein. Oftmals ist bei Nachblutungen ein weiterer operativer Eingriff erforderlich.

2. Postoperative Wundinfektion

Zwischen dem dritten und fünften Tag nach der Operation kann es zudem zu Entzündungen und Infektionen der Wunde kommen. Symptome davon können Schwellungen, Rötungen, eine Überwärmung oder Schmerzen sein. Durch Sport oder anderweitige mechanische Belastung kann nämlich Druck auf die Wunde ausgeübt oder Zug auf die Wundnähte werden. Dabei wird die Wundheilung beeinträchtigt, und es kann dazu kommen, dass die Wundränder erneut aufklaffen, wodurch wiederum Infektionen die Folge sein können.

3. Nekrosen

Ist das betroffene Hautareal nicht zureichend durchblutet, kann dies zu Wundrand- und Weichteilnekrosen führen. Eine verminderte Durchblutung entsteht dabei unter anderem durch eine zu feste Nahttechnik, ungünstige Schnittführung, iatrogene Traumatisierung, Hämatome oder Serome. Besonders dafür prädestiniert sind Patienten mit Diabetes mellitus und Arteriosklerose.

Materialien zur Wundversorgung

Wundversorgung zu Hause

Die fachgerechte Wundversorgung oder auch Nachsorge ist essenziell für einen optimalen Heilungsprozess. Darum gilt es darauf zu achten,

die Wunde sauber zu halten:

Zum Sauberhalten der Wunde sollten Sie vor allem den Anweisungen Ihrer Ärzte folgen. Zudem können Sie die Wunde selbst und die umliegende Haut regelmäßig mit Wundspray einsprühen, um die Wunde zu reinigen. Jedoch sollten Sie darauf achten, die Wunde im Anschluss auch direkt zu trocknen.
Sollten Sie kein Verbandsmaterial, welches die Wunden nicht verklebt, besitzen, kann es zudem hilfreich sein, verklebte oder auch verkrustete Verbände vor dem Abwickeln mit Wundspray einzusprühen, um ein Wiederaufreißen der Wunde zu vermeiden.

die Wunde zu schützen:

Um den Heilungsprozess nicht zu verlangsamen, für Ihre Sicherheit zu sorgen und auch Narben bestmöglich dezent verheilen zu lassen, sollte die Wunde vor Schmutz und Bakterien geschützt werden. Zum optimalen Schutz der Wunde ist es wichtig, dass der Verband regelmäßig gewechselt, die Wunde sauber gehalten und die Materialien steril gelagert werden. Zudem sollte Schutz vor Wasser gewährleistet werden.

die Wundheilung zu fördern:

Sofern Ihre Wunde bereits verschlossen ist, ist es auch möglich, in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt zur Nachsorge eine Wundsalbe zu verwenden.

Verhindern von Infektionen bei Wunden nach der OP

Um einen optimalen Heilungsverlauf zu garantieren, ist es bedeutsam, diesen zu beobachten und Infektionen der Wunde zu vermeiden. Darum sollte verstärktes Augenmerk auf Anzeichen einer Infektion der Wunde nach der Operation gerichtet werden.

Diesbezüglich sollte bei auffälligen Schwellungen oder Rötungen der Wunden selbst oder aber der Nähte umgehend Kontakt zum betreuenden Arzt aufgenommen werden. Auch eine auffällige Wärme um die Wunde herum, pochende Schmerzen der Wunde, unangenehme Gerüche oder Absonderungen der Wunde sollten direkt mit einem Arzt besprochen werden.

Postoperative Schmerzen sind zwar nicht selten, dennoch deuten die genannten Symptome auf eine Wundinfektion hin und sollten deshalb schnellstmöglich behandelt werden, bevor es zu Komplikationen kommt.

Infizierte, kontaminierte Wunde

Verhindern von Störungen der Wundheilung bei OP-Wunden

Um einen optimalen Heilungsprozess der Wunde zu unterstützen, sollte auf Folgendes geachtet werden:

  1. sportliche Aktivitäten nur in Absprache mit behandelnden Ärzten
  2. auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten
  3. ausgewogene Ernährung ist immer wichtig (eiweiß- und vitaminreiche Ernährung)
  4. genügend Kalorien, da ein heilender Körper einen bis zu 20 Prozent höheren Energieverbrauch hat als gewöhnlich
  5. regelmäßiges Wechseln der sterilen Verbandsmaterialien
  6. Wundpflege
  7. Wunde vor Feuchtigkeit, Keimen und Stößen schützen
  8. bei Anzeichen einer Infektion umgehend Ärzte kontaktieren

Narben vorbeugen

Bei der Beschädigung der oberen Haut (Epidermis) oder der darunterliegenden Lederhaut (Dermis) entstehen folglich Narben nach Abheilung der Wunde. Der Grund dafür liegt darin, dass unser Organismus das zerstörte und hoch spezialisierte Gewebe nicht original wieder zurückbilden, sondern lediglich durch die Neubildung von Gewebe durch Kollagen regenerieren kann.

In der Regel möchten wir die visuelle Auffälligkeit von Narben gerne, so gut es geht, vermeiden. Damit Ihre Narben bestmöglich heilen und sich am Ende so dezent wie möglich darstellen, geben wir Ihnen hier ein paar Tipps, um chirurgischen Narben bestmöglich vorzubeugen.

  1. Wunde regelmäßig säubern, um Infektionen zu vermeiden
  2. Wunde durbch Verbandsmaterialien schützen und vollkommen bedecken
  3. regelmäßiger Verbandswechsel mit sterilen Gegenständen und desinfizierten Händen
  4. Wundbeobachtung, um schnell zu intervenieren bei eventueller Infektion
  5. Sonnen- und UV-Strahlen verhindern, da sich die Farbe der Narbe dadurch verändern kann
  6. Extremtemperaturen im Heilungsprozess vermeiden
  7. Tragen lockerer Kleidung, um Reibung vorzubeugen
  8. Spannungen der Wunde durch körperliche Aktivitäten vermeiden
  9. Schutz der Wunde vor Wasser

FAQs

Sollte sich die Naht der Wunde nach der Operation durch Aktivitäten lösen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um eine Infektion der Wunde und folgende Komplikationen zu vermeiden und den Heilungsprozess nicht unnötig aufzuhalten.

Grundsätzlich werden Verbände nach abgeschlossener Operation nach dem zweiten Tag gewechselt. Um die Wunde anschließend zureichend zu pflegen, sollte der Verband oder das OP-Pflaster jeden zweiten bis dritten Tag erneuert werden.

Es muss jedoch berücksichtigt werden, ob es sich um eine sekundäre oder eine primäre Wundheilung handelt und auch um welchen Wundstatus. Vor allem kommt es darauf an, welches Verbandsmaterial angewendet wird. Es gibt auch Materialien, die länger auf der Wunde belassen werden.

Ist die Wunde mit einem resorbierenden Faden genäht und darüber mit sterilen Klemmpflastern fixiert worden, kann ein Wundpflaster bereits nach 24 Stunden entfernt werden. Während der Faden sich von selbst nach einiger Zeit auflöst, sollten die sterilen Klammerpflaster weitere zehn Tage frei von Wasserkontakt bleiben.

Wundsekret wird vom Körper abgegeben, um die Wunde von Bakterien und Zelltrümmern zu reinigen. Sich negativ auf den Körper auswirkende Teile werden also vom Körper selbst ausgeschieden. Bei akuten Wunden, die normal verheilen, dauert dieser Prozess etwa drei Tage an.

Während man mit dem Baden bis zur Entfernung der Hautfäden oder Hautklammern nach etwa 14 Tagen warten sollte, ist das Duschen bereits 48 Stunden nach einer Operation wieder sicher möglich. Das Pflaster, das beim Duschen verwendet wird, sollte dann umgehend entfernt und durch ein normales Pflaster ersetzt werden.

Um ein OP-Pflaster bestmöglich zu entfernen, ist es günstig, das Duschpflaster auf dem alten Verband anzubringen und anschließend beides gemeinsam zu lösen. So werden Kleberückstände und ein Überkleben der Wunde vermieden.
Sollte sich das Pflaster mit der Wunde verklebt haben, sollte es unter keinen Umständen einfach so abgerissen, sondern vorab in lauwarmem Wasser oder mithilfe eines Feuchtumschlags eingeweicht und dann vorsichtig abgezogen werden. Da die Wundkrusten die Wunde vor Erregern wie Viren und Bakterien schützen, sollten diese besser nicht entfernt werden.

Der Heilungsprozess wird maßgeblich beeinflusst

  • vom Operationsumfang
  • von der Körperstelle der Wunde
  • vom grundlegenden körperlichen Zustand des Patienten
  • von Vorerkrankungen des Patienten
  • von der Größe der Schnittwunde
  • vom Alter des Patienten
  • von der anschließenden Wundversorgung und
  • von zusätzlich eingenommenen Medikamenten

Primär heilende Wunden beschreiben Wunden, die komplikationsfrei in einem Heilungsprozess von maximal acht Wochen verheilen.
Sekundär heilende Wunden weisen ein hohes Infektionsrisiko auf und werden dadurch offen gelassen oder deren Nähte bei entstehenden Komplikationen wieder gelöst. Hier dauert der Heilungsprozess oft länger als acht Wochen. Sekundäre Wunden können oft zu chronischen Wunden werden, die dauerhaft betreut werden müssen.